Krank im Urlaub – Jede/r 5. MitarbeiterIn ist betroffen!
Kennen Sie das aus Erzählungen oder haben Sie es schon selbst erlebt: Der letzte Arbeitstag naht, die Vorfreude auf Urlaub vom Alltag ist groß. Doch schon in den ersten Urlaubstagen fühlen Sie sich krank und im Endeffekt bräuchten Sie am Ende der freien Tage Urlaub vom Urlaub...
Experten nennen dieses Phänomen „leisure sickness syndrom“, von dem laut einer Studie der IUBH (Internationale Hochschule Bad Honnef Bonn) jede/r 5. Mitarbeitende betroffen ist, egal ob mit oder ohne Führungsverantwortung.
5 Tipps, damit Ihr Urlaub sicher nicht erholsam wird:
Hakln was geht.
Arbeiten Sie also unbedingt bis zur letzten Minute durch, wenn möglich sogar ohne Pause. Und was Sie nicht im Büro schaffen, nehmen Sie am besten mit ins Wochenende.
Erledigen Sie alles selbst. Urlaubsvertretungen machen es ohnehin nie richtig.
Verlassen Sie sich nur auf sich selbst, vertrauen Sie niemandem. Schaffen Sie etwas trotz Überstunden doch nicht, machen Sie sich am besten Vorwürfe und übergeben Sie Unerledigtes am letzten Tag, kurz vor Dienstschluss. Nehmen Sie sicherheitshalber Laptop und Firmen-Smartphone mit in den Urlaub. Drängen Sie Ihre KollegInnen, Sie bei Fragen jederzeit unter ihrer Privatnummer anzurufen.
Konzentrieren Sie Ihre Hoffnung auf Entspannung und Erholung auf den Urlaub.
Im Urlaub werden Sie schon zur Ruhe kommen. In der Zwischenzeit halten Sie ihren Körper mit reichlich Kaffee oder anderen aufputschenden Getränken, zuckerreichem Essen und Ersatzbefriedigungen am Dauer-Brennen. Verzichten Sie auf ausgleichende
Freizeitaktivitäten und planen Sie auch die Wochenenden durch.
Hören Sie niemals auf Ihren Körper und treten Sie nicht kürzer.
Ignorieren Sie getrost alle Register, die ihr Körper zieht, um Ihnen zu zeigen, dass er Entspannung braucht. Übergehen Sie Symptome wie Rücken- und Nackenbeschwerden, Magen- und Verdauungsprobleme, Konzentrationsstörungen und nicht erholsamen Schlaf. Am besten Sie nehmen Medikamente, um jegliche Wahrnehmungen auszuschalten, Hauptsache, Sie müssen Ihr Arbeitspensum nicht reduzieren.
Setzen Sie sich für Ihren Urlaub hohe Ziele.
Machen Sie sich am besten eine Liste, was sie alles im Urlaub erleben, wen oder was Sie sehen oder erledigen möchten. Wenn Sie ihren Plänen hinterherhinken oder Unvorhersehbares eintritt, machen Sie es zur Katastrophe und geben Sie sich selbst die Schuld dafür. Lassen Sie niemals Langeweile aufkommen und planen Sie alles genau durch.
Wir kommen mit der Umstellung nicht klar.
Im Arbeits-Alltag hält uns ein Cocktail aus verschiedenen Stresshormonen leistungsfähig, belastbar und energiereich. Das ist wunderbar, doch die Dosis macht das Gift. Denn oftmals vernachlässigen wir notwendige Erholungszeiten im Arbeitsalltag. Konzentrieren MitarbeiterInnen ihre Hoffnung auf Entspannung ausschließlich auf den gebuchten Urlaub, kann sich das in der Folge auf die Qualität des Urlaubs auswirken. Symptome wie Kopfschmerzen / Migräne, Erkältungssymptome, Magen- / Verdauungsprobleme, Rücken- und Muskelschmerzen bis hin zu Fieber zeigen dann an, dass der Körper mit der Umstellung von Dauerleistung auf Entspannung nicht zurechtkommt.
Ein Sommerloch gibt es in den wenigsten Branchen tatsächlich noch. Denn viele Unternehmen sind gedanklich schon im Herbst oder konzentrieren sich auf das kommende Geschäftsjahr. Der Arbeitsdruck steigt also eher in der typischen Urlaubszeit. Zudem müssen jene MitarbeiterInnen, die die Stellung im Büro halten, Mehrarbeit leisten. Die Arbeit wird schließlich nicht weniger.
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